Alex Gern
Alex Gern - Biografie
1968 geboren in Mannheim

seit 1989 Beschäftigung mit Zeichnung und Malerei
Sommer 1989/90/91/92 Teilnahme am Internationalen Kunstforum
in Millstatt/ Österreich
1993 Aufnahme an der Hochschule der Bildenden Künste
SaarStudium der Freien Kunst/Malerei bei Professor Jo Enzweiler
1998 Diplom Freie Kunst/Malerei, Meisterschüler
bei Professor Jo Enzweiler
1999 Förderstipendium der Landeshauptstadt Saarbrücken
2002 Saar-Stip Berlin, Aufenthaltsstipendium der Saarländischen
Landesvertretung beim Bund
lebt und arbeitet in Berlin und St. Ingbert
Einzelausstellungen
1997 "Ausstellung 2" Postkartengalerie der
HBKsaar, Druckzentrum Am Tummelplatz, Saarbrücken
1998 "Farbgang", Postkarten im Informatikzentrum
Schloß Dagstuhl
1999 "gernsehen", in der Reihe "Statement",
Stadtgalerie Saarbrücken
1999 "Malerei - Farbobjekte und Druckgrafik",
Kulturfoyer Saarbrücken
2002 "Malerei", Stadtgalerie E5, Mannheim
2003 "In
Form & in Farbe", K4 galerie und "alles im grünen Bereich",
K4 forum, Saarbrücken
2004 "Nicht
anfassen, Farbe!", Galerie Palais am Festungsgraben
Gruppenausstellungen
1997 Zeitgalerie A. Mueller, Mannheim • "Design
Bazaar" Düsseldorf • "Design Bazaar" Saarbrücken
• "Im Dunkeln" Ausstellungsraum SB Großherzog-Friedrich-Straße
87, Saarbrücken
1998 "Wandbezogen", Galerie St. Johann,Saarbrücken
• Gruppe 21 12 in Neunkirchen Galerie Schubert • "Farbversuchungen"
("Diploma '98") Foyer der HBKsaar, Saarbrücken •
"Druckgrafik International" Galerie St. Johann, Saarbrücken
• "Design Bazaar" Köln
1999 "Kunst im Kasten" Saarländisches
Künstlerhaus, Saarbrücken • "Der gefärbte Blick",
Gruppe 21 12 in Venedig, Palazzo Albrizzi, Associazione Culturale Italo-Tedesca
Venezia • "venezia due", Galerie Entree im Ministerium
für Wirtschaft und Finanzen, Saarbrücken • "Raun
innert", Kulturforum am Markt, Dillingen/Saar • "Design
Bazaar" Mailand
2000 "30x30x30", Galerie St.Johann, Saarbrücken
– "Kunstszene Saar - Visionen 2000", Saarland Museum,
Moderne Galerie
2001 "Zeitgenössische saarländische Kunst",
Landeszentralbank, Hauptverwaltung, Mainz – "Poesie der Farbe",
Galerie St.Johann, Saarbrücken
2002 "wem
ich begegnet bin", K4 galerie, Saarbrücken
2004 "Berliner Landpartie", Brauhaus, Rothenburg ob der
Tauber
"Im Augenblick",
Kunstszene Saar, Städtische Galerie Neunkirchen
2005 "Aus
der Serie", K4 Galerie Saarbrücken
Arbeiten in öffentlichen Sammlungen
1999 "Farbfeldwelt", Landeszentralbank
in Rheinland-Pfalz und im Saarland, Saarbrücken • 2000
"Zwölf kleine Süßigkeiten", Edwin Scharff Museum,
Städtische Sammlungen Neu-Ulm
Kunst im öffentlichen Raum, Auswahl
2001 "Farbsäulen", Wandarbeit für
das Tagungszentrum der Industrie- und Handelskammer Trier
Messeteilnahmen
2003 Art
Frankfurt
2003 art.fair
Köln
2004 Art
Frankfurt
Alex Gern - Werkbeschreibung
In Form & in Farbe
Gerns künstlerische Techniken sind ebenso antagonistisch
wie seine Objekte. Seine Werke bezeichnet er selbst sehr zurecht - aber
doch provokativ - als Malerei, wiewohl er weder Pinsel noch Spachtel zum
Farbauftrag benutzt. Die farbigen Hauptgruppen seines Werkes sind als
Drucke oder Güsse entstanden.
In seinen Drucken arbeitet er mit hohem mechanischem
Aufwand in einer ausgesprochen aktiven Technik, in den Güssen muß
er sich nach peniblen Vorbereitungen und dem erfolgten Guß je nach
verwendetem Material zehn Tage oder auch drei Monate gedulden, bis das
Objekt einen ausreichend stabilen Zustand erreicht hat. Diese Gegensätzlichkeit
durchzieht sein Werk und stellt die Frage nach dem Verhältnis von
Farbe, Raum und Fläche in den Mittelpunkt seines gesamten Werkes.
Nach Phasen der intensiven Erforschung von Farbe und
ihrer Anwendungsmöglichkeiten wendet sich der Künstler in asketischer
Strenge dem reinen Ding zu, sucht dessen Maß, Struktur und Form
ganz isoliert zu betrachten. Das „Nicht mehr Sichtbare“ gewinnt
seine Bedeutung dadurch, dass wir uns des Unsichtbaren bewußt werden.
Das Unsichtbare eines Keilrahmens im herkömmlichen Leinwandbild hat
ausschließlich dienende Funktion, bis es durch eben diese Präsentation
nach vorne geholt wird. Seiner Leinwand entkleidet, zeigt sich der Rahmen
in seiner kargen Schönheit und wirkt als Komplementär, als eine
Spiegelung retour zu jenen farbigen Objekten, die ihre lebendige Farbigkeit
und Strahlkraft aus ihrer durchdachten Kombination von Format, Volumen,
ihrer Harmonie und dem genau dosierten Farbeinsatz erreichen.
Alex Gern ist ein Maler, der sich der Farbe und ihrer
Wirkung in der Verbindung von unterschiedlichen Materialien verschrieben
hat. Zweifelsohne steht er als Künstler in der Tradition der konkreten
Malerei, die er jedoch in vielen Aspekten überwindet. Ihm geht es
nicht um eine nachvollziehbare Darstellung von Dingen oder Ereignissen,
die ihm als Künstler begegnet sind, vielmehr erprobt er in immer
neuen Kombinationen von Werkstoffen, Farben und Formaten die Vielfalt
der Farbwirkungen auf die Augen der Betrachter.
Manche seiner Werke erinnern an "einfache"
monochrome Farbtafeln, thematisieren die unterschiedlichen sensuellen
Erwartungen, die Bilder auslösen können. Auf den ersten Blick
begegnen uns auch in diesen Arbeiten Kunstwerke, die einen stark
objekthaften Charakter besitzen. Auf massive, häufig gedoppelte Keilrahmen
sind Farbe und Trägersubstanzen aufgebracht, die das Bild jenseits
seines malerischen Charakters zu einem Objekt umzuwerten scheinen. Diese
Bildobjekte besitzen eine ganze Reihe außergewöhnlicher Eigenschaften.
Ihnen wohnt eine hohe Musikalität inne, die sich aus der Rhythmik
zwischen den einzelnen Werken, so diese in Reihe stehen, speist. Zudem
erzeugt Alex Gern Dissonanzen und Harmonien zwischen den einzelnen Objekten,
welche die Wirkung der einzelnen Arbeiten verstärken oder dämpfen.
Alex Gerns Bilder machen Lust, sie zu betrachten, zu
berühren, bei manchen von ihnen rechnen wir gar damit, sie riechen
zu können. Gerns Gemälde fordern unseren Tastsinn heraus, die
Struktur und Textur seiner Oberflächen reizt zu einer Prüfung
durch unsere Finger, obwohl dies keinesfalls gestattet ist. Weiterhin
meinen wir in manchen seiner Werke eine Qualität zu entdecken, die
unseren Geruchssinn herausfordert, man fragt sich, ob die an Lebensmittel
erinnernden Farben und Flächen nicht doch einen kleinen Rest jenes
Duftes ausstrahlen, den wir von ihnen erwarten. Die farbigen Flächen
besitzen also in all ihrer Stille einen in mehrerer Hinsicht appellativen
Charakter: Sie fordern Auge, Nase und Tastsinn heraus und wecken damit
eine Erwartung, welche sie schlußendlich nicht einlösen wollen
und können.
Dieser Aspekt der Synästhesie klingt auch in manchen
seiner Titel an: >kleine Schweinerei< heißt etwa ein sanft
rosa Bilderpaar mit einer an ein Marzipanschwein gemahnenden matten Oberfläche,
dessen Erscheinung durchaus auch Assoziationen an sehr fleischliche und
menschliche Körperteile erweckt. Trotz des Einsatzes und der Kombination
zeitgenössischer Materialien und Farben erreichen Gerns Arbeiten
ein hohes Maß an Ursprünglichkeit: Gern will unsere Sinne wecken,
doch wir sollen nicht fühlen, sondern uns unseren Augen hingeben,
nicht dem Tastsinn, nicht der Nase vertrauen, sondern unserem Verstand.
Den Meister erkennt man daran, was er wegläßt.
Aus einem Text von Thomas Schirmböck
Alex Gern - Abbildungen

Messepräsentation auf der art.fair 2003 in Köln

Farbarbeiten
verschiedene Objekte auf MDF und Leinwand

Grüne Weise
Kartenkasten 47 x 106,5 x 5 cm,, mit 2 x 8 MDF-Drucken

Farblandwand, 1999
Installation mit Holzleisten und MDF-Drucken je 16 x 11,5 cm

Farbversuchung, 2002
18 x 18 x 7
Acryl, Holzleim, Leinwand

Farbversuchung, 2002
2teilig, je 18 x 18 x 7
Acryl, Holzleim, Leinwand
 
"Farbsäulen", Wandarbeit für das Tagungszentrum der
Industrie- und Handelskammer Trier
12 Tableaus, MDF und HDF, je 260 x 104 x 6 cm
mit jeweils 33 MDF-Drucken, Offsetfarbe auf Karton, je 23 x 33 cm
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